SPD fordert bessere Bezahlung für Berufe in Altenpflege / Sozialexperte Pfaffmann: Drohenden Pflegenotstand durch bessere Rahmenbedingungen und Präventivmaßnahmen verhindern
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(BPP) Angesichts einer neuen Studie der Bertelsmann-Stiftung, die einen Mangel von bis zu einer halben Million Pflegekräften bis zum Jahr 2030 prognostiziert, fordert der sozialpolitische Sprecher der SPD Fraktion im Bayerischen Landtag, Hans-Ulrich Pfaffmann, sofortige Maßnahmen zur Attraktivitätssteigerung des Pflegeberufs:
"Die Arbeitsbedingungen und die Entlohnung von Pflegekräften sind nach wie vor den hohen Anforderungen des Berufs nicht angemessen. Nur durch eine Verbesserung der Rahmenbedingungen und der Vergütung werden wir einen drohenden Notstand bei der Pflege verhindern können."
Besonders auffällig sei, dass gerade in Sozialberufen wie in der Pflege und der frühkindlichen Pädagogik ein verschärfter Personalmangel drohe. "Es ist nicht einzusehen, dass vor allem Personen, die in Berufen mit hoher gesellschaftlicher Bedeutung tätig sind, mit schlechten Arbeitsbedingungen und einer unangemessenen Bezahlung konfrontiert sind", so der Münchner Abgeordnete. "Zu fordern ist eine bessere Entlohnung der sozialen Berufe. Die Arbeitgeber in diesen Bereichen tragen hier eine besondere Verantwortung. Die Arbeitgeber sind deshalb aufgefordert, mit den Gewerkschaften über eine Verbesserung der Bezahlung für Berufe im Sozialwesen, hauptsächlich der Erzieherinnen und Erzieher und der Altenpflegekräfte, zu verhandeln."
Um dem Pflegeberuf mehr Attraktivität zu verleihen und mehr junge Menschen zu einer Altenpflegeausbildung zu motivieren, sollen neben einer Verbesserung der Bezahlung folgende breitere Maßnahmen ergriffen werden:
Ein Pflegenotstand drohe auch wegen eines Anstiegs der Zahl von Pflegebedürftigen. Nach neuesten Zahlen des Statistischen Landesamtes ist die Anzahl von Menschen, die in Bayern in einem Pflegeheim leben, in letzten zwei Jahren um etwa 2000 Menschen angestiegen. Für das gesamte Bundesgebiet rechnet die Bertelsmann-Stiftung bis 2030 mit einer Steigerung der Zahl von Pflegebedürftigen um fast die Hälfte auf knapp dreieinhalb Millionen. "Diesem rasanten Anstieg müssen wir mit einer Ausweitung von präventiven Maßnahmen und Beratungsangeboten durch einen flächendeckenden Ausbau von Pflegestützpunkten entgegen wirken", fordert Pfaffmann. Auch eine Stärkung der ambulanten Pflege und alternativer, zukunftsorientierter Wohn-, Pflege- und Betreuungsformen seien angemessene Antworten auf den drohenden Pflegenotstand.
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